Begriffe Rheuma und Arthrose
Die Begriffe Rheuma und Arthrose beschreiben unterschiedliche medizinische Sachverhalte. Rheuma (genauer: rheumatische Arthritis) ist eine Autoimmunkrankheit, bei der das Immunsystem des menschlichen Körpers irrtümlich Gelenke, aber auch andere Gewebebereiche angreift und dadurch Entzündungen auslöst. Arthrose bedeutet hingegen einen mit fortschreitendem Alter auftretenden Knorpelverschleiß in Gelenken.
Die Entstehung von Rheuma und Arthrose
Die Ursachen der Fehlsteuerung des Immunsystems, die eine rheumatische Arthritis auslöst, sind unbekannt. Teilweise konnte aber eine genetische Veranlagung nachgewiesen werden. Auch scheinen bestimmte bakterielle Erkrankungen des Urogenital- und des Darmtraktes Rheuma zu begünstigen.
Bei Arthrose kommt es dagegen zu einer Rückbildung des Gelenkknorpels aufgrund erblicher Veranlagung oder aufgrund einer Falschbelastung des Gelenks. Hüftgelenksfehlstellungen, X-Bein-Stellungen, Übergewicht und durch Verletzungen des Gelenkapparates ausgelöste Gelenkinstabilitäten können zu verstärktem Gelenkverschleiß beitragen.
Die Symptome bei Rheuma und Arthrose
Die bei rheumatischer Arthritis entstehenden Entzündungen bewirken schmerzhafte Schwellungen und Ergüsse, die zur Zerstörung, Deformation und Funktionsunfähigkeit von Gelenken führen können. Chronische Entzündungen anderer Organe können bei Rheuma lebensbedrohliche Komplikationen auslösen.
Arthrose führt zu schmerzenden und sich versteifenden Gelenken. Das Schmerzempfinden verstärkt sich häufig bei körperlicher Anstrengung und bei feucht-kalter Witterung. Während ruckartige Bewegungen z. B. beim Treppensteigen besonders starke Schmerzen auslösen, sind von einem abgerundeten Bewegungsablauf gekennzeichnete Betätigungen (z. B. beim Radfahren) oft symptomfrei.
Die Diagnose bei Rheuma und Arthrose
Sowohl bei Rheuma als auch bei Arthrose sind die Blutwerte entzündungsbedingt verändert. Auf eine Entzündung weist beispielsweise eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit hin.
Bei Rheuma können im Blut von 80 % der Patienten bestimmte Antikörper festgestellt werden, die sich gegen körpereigene Gewebestrukturen richten. Röntgenuntersuchungen zeigen mögliche Gelenkzerstörungen z. B. bei Osteoporose in Gelenknähe, Knochendefekte am Gelenkrand oder Wirbelkörperverschiebungen.
Gelenkverschleiß (Arthrose) lässt sich häufig schon aufgrund der geschilderten Schmerzsymptome und der äußeren Beschaffenheit der Gelenkbereiche diagnostizieren. Ein auffälliges Gehverhalten kann auf eine Knie- oder Hüftgelenksarthrose hindeuten. Eine sichere Diagnose ermöglicht ein Röntgenbild, auf dem sich enger gewordene Gelenkspalten, hornartige Gelenkknochenausläufer, Knochenverdichtungen unter dem Gelenkknorpel oder Knochenschäden zeigen.
Die Therapie bei Rheuma und Arthrose
Die Behandlung rheumatischer Arthritis zielt darauf ab, ein Fortschreiten der Gelenkzerstörung zu vermeiden. Konservative Behandlungsmethoden beinhalten die Einnahme schmerzlindernder und die Entzündung hemmender Medikamente, die Verabreichung kortisonhaltiger Präparate in Form von Tabletten oder durch Gelenkinjektion sowie Krankengymnastik und Ergotherapie. Möglich sind auch operative Maßnahmen wie die Entfernung von Gelenkschleimhäuten und der Einsatz von Gelenkprothesen.
Die Therapie einer Arthrose bemüht sich einerseits um Schmerzlinderung und andererseits um Verzögerung des weiteren Gelenkverschleißes, um die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit des Patienten zu erhalten und zu verbessern. Bei bestehendem Übergewicht werden Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung eingeleitet. Übungen zu gelenkstützender Muskelkräftigung und regelmäßige Bewegung gehören ebenfalls zur Arthrose-Therapie. Ferner sind die Verabreichung von Schmerzmitteln, je nach Krankheitsstadium Kälte- oder Wärmebehandlungen, Wasser-, Elektro- und Ultraschalltherapien sowie ein operatives Vorgehen durch Versteifung eines schmerzenden Gelenks oder durch Einsatz von Gelenkprothesen möglich.
Rheuma und Arthrose erfordern also ein differenziertes Vorgehen auch bei der Therapie.
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